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Wenn Sie in hochspezialisierten Nischenmärkten vor der Entscheidung stehen, eine Software zu kaufen / mieten (buy) oder diese selbst zu entwicklen (make), dann gibt es gute Gründe für die professionelle Variante der Kaufprodukte.

Über die klassische Frage „make or buy“ für Software Lösungen ist schon vieles geschrieben und gesagt worden. Für alles gibt es ein „Für und Wider“, eingebettet in den Unternehmens- oder Institutionskontext. Daher werden hier diese Standardargumente auch nicht weiter betrachtet. Statt dessen vergleichen wir zwei hypothetische matching Projekte / Lösungen:

Fall 1: Staatlich geförderte Individuallösung (make):  Die Bedingung für eine Förderung bzw. Kostenübernahme durch öffentliche Mittel geht fast immer mit der Anforderung  einher, das Ergebnis als open source Lösung der Allgemeinheit bereit zu stellen. Das ist auch logisch und sinnvoll. Die Sache hat jedoch mindestens 2 Haken, von denen einer tödlich ist. Zunächst wird kaum ein weiterer Interessent von der open source Lösung profitieren, da es um ein Nischenthema geht. Die Zahl der potentiellen Mitnutzer (open source) ist verschwindend gering. Die verbleibenden Interessenten müssten nicht nur die gleiche Strategie (make) verfolgen, sondern auch das gleiche, benötigte IT Know-how mitbringen. Die Mitnutzer müssten also auch Geld und Know-how einsetzen, um die Lösung für sie nutzbar zu machen. Im hochspezialisierten Umfeld ist das nicht ohne Anpassung möglich. Dazu wird professionelle Beratung und Unterstützung benötigt, die ggf. zugekauft werden muss. Ob der Zweck der open source Bedingung letztlich erfüllt wird, kann dem Antragsteller egal sein. Die Erstellung seiner Lösung ist zunächst finanziert. Es ist nur eine Verschwendung öffentlicher Gelder. Der zweite Punkt trifft jedoch den Maker selbst. Förderungen sind zeitlich und finanziell begrenzt. D.h. die Weiterentwicklung, ja selbst die Wartung ist nach Projektende oft ein riesiges Problem. Wer sich nicht weiterentwickelt landet automatisch auf dem Abstellgleis. Das ist lediglich eine Frage der Zeit. Nicht nur technische Erneuerungen sind überlebenswichtig auch die fachlichen Anforderungen entwickeln sich permanent weiter und wollen in der Software berücksichtigt werden. Das ist übrigens nicht nur bei öffentlicher Förderung so. Ist der Stellenwert  des Vorhabens unternehmens- bzw. institutsweit nicht oberste Priorität, werden sie bereits mittelfristig vergeblich ums Überleben kämpfen, da ihnen die Mittel verweigert werden.

Fall 2: Angepasste Standardlösung  (buy) Bei einer angepassten Standardlösung liegen die Dinge besser. Das lässt sich an zwei Punkten deutlich machen. Erstens bekommen sie in diesen Nischenmärkten einen spezialisierten Sparlingspartner, der Erfahrungen und Lösungen anderer Kunden mitbringt. Dies fehlt ihnen als Maker oder open source Nutzer i.d.R. Der zweite Punkt rettet ihre Zukunft. Ein Produkt wird permanent weiterentwickelt. Das übernimmt normalerweise der Produkthersteller, da seine Software auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein muss und er es an weitere neue Kunden verkaufen will. Fazit Make lohnt sich nur, wenn keine „buy“-Lösung existiert. Es gibt nicht nur traurige Einzelschicksale von verendeten Make-Projekten. Neben der Verschwendung von Fördermitteln ist die Denkweise der Geldgeber nicht auf Langfristigkeit ausgelegt und gleicht einer Fahrt auf dem Abstellgleis. Selbst der beste Zug kommt hier nicht weit. Markenprodukte hingegen bieten Erfahrung und eine natürliche Evolution und fahren damit sicher weiter (um bei der Metapher zu bleiben). Man kauft ein Ticket in die Zukunft!